Wie du eine Sesselhusse selber nähen kannst

Einen Sessel, ein großes Stück Stoff und ein bisschen guten Willen – mehr braucht es nicht, um einem Sessel einen völlig neuen Look zu verpassen. Eine Sesselhusse selber nähen ist gar nicht so schwer, wenn man sich für eine lockere Hussenvariante entscheidet. In Wirklichkeit kann ich nicht gut nähen. Doch ich war einfach nicht bereit, für eine maßgeschneiderte Husse 350 Euro auszugeben; ohne die Kosten für den Stoff, wohlgemerkt. Ich hatte noch einen riesigen Vorhang übrig. Sollte das Experiment schief gehen, hätte ich also nichts verloren außer etwas Zeit. Also habe ich mich einfach getraut, und du kannst das ganz bestimmt auch.

Die lockere Sesselhusse

Früher hat man überall nur straff gepolsterte Sitzmöbel und straff sitzende Sesselhussen gesehen. So ein Husse, die dem Sessel sozusagen hauteng auf den Leib geschneidert werden muss, würde ich sicherlich nicht hinbekommen. Aber in der letzten Zeit entdecke ich immer häufiger Sofas und Sessel, die eine ganz locker Polsterung mit viel Spiel im Stoff haben. Das gefällt mir eigentlich viel besser. Es sieht entspannt aus, passt gut zum französichen Landhausstil und verzeiht meine Nähfehler sicherlich mehr, als wenn ich genau die Kanten treffen müsste. Lockerer Schnitt + grober Stoff = entspannter Look. Müsste doch hinzukriegen sein.

Der Stoff

Ich habe für meine Sesselhusse einen alten, schweren Vorhangstoff verwendet. Ein dünner Dekostoff wäre dafür nicht geeignet. Verwende am besten einen groben Baumwoll- oder Leinenstoff oder eine alten Bettüberwurf. Wenn du keinen übrig hast, findest du so etwas häufig in Flohmarkthallen oder bei Kleinanzeigen.

Messen und grob fixieren

Nun miss mit einem Meterstab alle Seitenteile, Vorder- und Rückseite aus und notier dir die Maße. Danach schneidest du den Stoff in der Größe der einzelnen Flächen aus und steckst die Stücke auf links (Innenseite außen) mit Sicherheitsnadeln und viel Saum direkt über dem Sessel fest. Das sieht dann aus wie auf dem Bild. Am Anfang musst du es noch nicht so genau nehmen. Die Ungenauigkeiten kannst du später korrigieren, wenn alle Teile zusammengesteckt sind.

Die ersten Nähte

Wenn alles sitzt, kannst du mit einem Heftstich die Stoffteile grob von Hand zusammennähen. Jetzt siehst du, wo du noch einmal nachbessern musst. Das sieht dann ungefähr so aus … und es ist eine ganz schöne Fummelei.

Eine Sesselhusse selber nähen ist wirklich aufwändig. Jetzt weiß ich auch, warum das so teuer ist … An dieser Stelle hätte ich am liebsten aufgegeben oder zumindest bei der zweiten Sesselhusse gekniffen und nur einen Überwurf verwendet. Ich habe ausprobiert, wie das aussehen könnte, und es gefiel mir nicht. Auf dem Bild siehst du im Vergleich, wie zierlich die lockere Husse im Gegensatz zu dem Überwurf aussieht. Also habe ich mich durchgebissen und mir die Arbeit beim zweiten Sessel noch einmal gemacht.

Fast geschafft. Jetzt kannst du all deine grob vorgenähten Nähte mit dem geraden Stich auf der Nähmaschine nachnähen. Stelle den Stich-Abstand möglichst gering ein und verwende ein festes Nylongarn, damit die Nähte später beim Sitzen nicht knacken. Für das Nähen einer Sesselhusse habe ich einen Tag gebraucht und zwischendurch ganz schön geflucht. Das komplizierteste ist wirklich, die einzelnen Stoffteil so zusammen zu bringen, dass es gut aussieht und passt. Wenn das erledigt ist und der Heftstich sitzt, ist das Schwierigste geschafft.

Viel Spaß beim Sesselhusse selber nähen! Hier findest du weitere Möbel-Upcycling-Ideen, zum Beispiel kannst du lernen, wie du Fellkissen selber machen, ein Betthaupt beziehen, einen alten Schrank streichen oder einen Teppich färben kannst.

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